Der Hexen-Buchladen
Ich streifte mit A. durch die Gassen, es war Winter, die Stadt war menschenleer und ausgestorben.
Der Buchladen an der Ecke war nicht besonders einladend, eigentlich war er von aussen kaum als Buchladen zu identifizieren. Er aehnelte eher einem Lesesaal, gebaut in einem puritanisch-amerikanischem Stil mit weissen, auf halber Hoehe angebrachten Vorhaengen. Aber eine willkommene Zuflucht vor der bissigen Kaelte.
Drinnen standen einige wenige Regale auf einem blanken Parkettboden. Am Tresen neben der Eingangstuer stand eine aeltliche freundliche Dame, die bereitwillig Auskunft gab, als ich nach Buechern mit mittelalterlichen Grafiken fragte. Okkulte Darstellungen. Ja, die seien vorhanden. Sie verwies uns nach unten, einen dunklen Gang entlang, an einer Statue mit eigentuemlicher Fratze vorbei, die in leicht gruenliches, diffuses Licht gehuellt war.
So erreichten wir den "interessanten" Teil des Ladens, der sich in einer ausgebauten Hoehle, bzw. Katakombe befand: Ein rundes, kuppelartiges Gewoelbe gliederte sich ans andere, eine Krypta undefinierbaren Ausmasses. Hier herrschte sehr viel Betrieb, Fackeln und Kerzen erleuchteten die Gewoelbe, im Hauptgewoelbe waren Pulte an der Wand angebracht, an denen etwa ein Dutzend Hexen stand und Buecher lasen. Eine der Hexen fiel dadurch auf, dass sie sich offensichtlich in einer Zeremonie befand und mit nacktem Oberkoerper vor einem Buch stand. Sie las laut, die Worte waren mir jedoch fremd.
Die Hexen waren sehr freundlich. Ich frage eine der Buecherspezialistinnen nach der gewissen Art Buecher. Sie brachte mir eines, ich legte es auf eins der Pulte, auf dem etwas Mehl und ein Teigstueck lag, achtete aber darauf, das Buch nicht zu beschmutzen. Ich blaetterte um, waehrend A. sich anderweitig umsah.
Das Buch enthielt seltsame, reliefartige Grafiken, etwas unheimlich anmutend. Wenn ich jeweils eine Seite oeffnete, formte sich die Grafik zum Relief, schloss ich das Buch wieder, schien es ziemlich duenn. Waehrend ich so blaetterte, geriet ich dummerweise mit dem Buch an das Teigstueck, welches an einer Seite kleben blieb. Ich versuchte, den Teig wegzuziehen, aber erfolglos. Er nahm die Form einer Frauenbrust an, und schien sich so der Seite anzupassen. Der Vorgang war mir peinlich, so ging ich mit dem veraenderten Buch zu einer der Buchhaendlerinnen um mich fuer die Beschaedigung zu entschuldigen und den Schaden zu kompensieren.
Ich hatte die passende Waehrung von 12 DM nicht dabei - das Buch erschien mir sehr billig - so bezahlte ich in Schweizer Franken, die Hexe ging inzwischen zur Kasse, um mir den genauen Wechselkurs zu berechnen. In der Zwischenzeit sah ich mich weiter um, betrachtete die Statuen in der Krypta und versuchte, den Sinn der seltsam anmutenden Artefakte, die teils auf Sockeln, teils hinter Glasvitrinen ausgestellt waren, zu ergruenden. Organisch geschwungene Hoelzer, Steinkoepfe, mumifizierte Krallen...alles nicht besonders furchteinfloessend. So fragte ich eine der Hexen, ob auch etwas eher okkultes Material vorhanden waere. Sie warf mir zunaechst einen hilflosen Blick zu, kramte einige Bilder unter der Theke hervor, und zuckte dann auf meine nicht allzugrosse Begeisterung hin die Achseln.
In der Zwischenzeit hatte sich, ohne dass ich es bemerkte, eine kleine Gruppe von Touristen um uns herum gebildet, die das Geschehen interessiert zu verfolgen schienen.
Ploetzlich erscholl die Durchsage: "Now, here comes THE SHOW!" Das Licht flackerte, die Fackeln erloschen fuer einige Sekunden, um einem kompletten Dunkel zu weichen. Dann erleuchtete die Krypta in einem fahlen Licht, etwas gruenlich, aehnelnd der Beleuchtung der Fratze am Eingang. Ploetzlich war die Hoehle bevoelkert mit einer Vielzahl von Hexen, kleinen schmaechtigen halbnackten Menschen, die Artefakte auf den Sockeln hatten sich in Figuren verwandelt, eine einzahnige Fratze blickte mir direkt ins Gesicht, und so insgesamt war alles etwas mehr nach meinem Geschmack. Ich gruselte mich wohlig.
Ich nahm nun die Quittung des Buches entgegen, packte das Buch in meine Ledertasche und griff im Getuemmel nach A.'s Hand, um den Laden nun zu verlassen. Wir gingen an der Fratze vorbei, um die Treppe empor zum Ausgang zu gelangen - doch da war keine Treppe mehr. Das Gewoelbe endete vor einer schwarzen Wand, der Eingang war verschlossen.
Etwas irritiert, aber nicht allzu nervoes, bewegten wir uns in die Krypta zurueck, um zu fragen, wie wir nach oben gelangen koennten. Da erscholl die naechste Durchsage: "And NOW, here comes the REAL show!". Im Nu war das Gewoelbe erfuellt mit weiteren Wesen, die Statuen bewegten sich, Tiere liefen umher, einige Touristen schrien hysterisch und liefen desorientiert durch die Seitengewoelbe, auf der Suche nach dem Ausgang. Sie hatten Angst.
Ich erkannte im Getuemmel die Hexe wieder, die zuvor mit nacktem Oberkoerper vor dem Buch gesessen hatte. Diesmal hatte sie eine gruene Bemalung im Gesicht und ein neglige-artiges Gewand an. Ein Zombie keuchte direkt neben mir, mir wurde die Sache zu bunt, ich bat die Hexe, mir den Ausgang zu zeigen.
Wir wurden ausgelacht, hinters Licht gefuehrt, man spielte ein garstiges Spiel mit uns, bewegten wir uns in eine Richtung, sprang eine grausige Statue von ihrem Sockeln und zeigte uns ihre Zaehne, erschreckte uns von hinten, oder eine unvermutete, nasse Pfote am Nacken sorgte dafuer, dass uns der Humor nach und nach abhanden kam.
"Walpurgisnacht", murmelte ich. Wann war nochmals Walpurgisnacht? Ich hatte in der Aufregung wohl A's Hand losgelassen. Eine Hexen-Weihnachtsfeier? Ich bekam Panik und quetschte mich, so gut es ging, durch die Herde von ghulischen Gestalten, die sich offensichtlich vor mir vergnuegte, dem noch unbekannten Ende der Krypta zu. Dort war ein Ausgang, es herrschte ein fahles winterliches Licht, es erschien im Freien, doch war es stets die Hoehle, deren Decke sich bloss weit nach oben erhob.
Es standen Bierbaenke zwischen verschneiten Gartenanlagen mit skurril anmutenden Rosengewaechsen..Rosengewaechse, aus denen Maeule und Haende sprossen. Gebisse, starre Augen..
Ich hetzte durch die Torboegen, auf der Suche nach A.
Haessliche Kinder rodelten einen kleinen Hugel hinunter, ueberall sah ich Frauen, die A von hinten aehnelten, doch packte ich sie am Arm und drehte sie um, antwortete mir ein haessliches Lachen, drehte sich mir ein zahnloser Mund zu, oder blickte mir ein Ziegenkopf entgegen.
Ich hatte genug. Ich packte einen der nahestehenden Maenner am Mantel und gab ihm zu erkennen, dass fuer mich der Spass definitiv vorueber sei. Ob er A. gesehen habe. Er grinste wissend, zeigte zum Ausgang, und entwand sich im selben Moment meinem Griff. Sein schwarzer Mantel begann sich eisig zu verfaerben, waehrend ich die Verfolgung aufnahm. Er lief mir durch die verwinkelten Rosengaerten davon, sprang ueber eine Pfuetze, um mich schliesslich auf einige wenige Meter herankommen zu lassen.
Dann trat er in die Pfuetze. Die Wassertropfen schossen mir entgegen, wurden zu spitzen Eiskristallen, und durchbohrten meine Haut. Es schmerzte immens, ich verlor fuer Bruchteile von Sekunden die Besinnung.
Als ich wieder Herr meiner Sinne war, war der Magier weg. Hinter mir im Rosenlabyrinth hatte sich eine Gruppe Ghule und Zombies zusammengeschart. Sie hatten offensichtlich ein Ziel. Mich zu...
Ich schlug die Tuer hinter mir zu. Es sah aus, wie in einer Tiefgarage. Nackte, gelb getuenchte Betonwaende, fahles Neonlicht. Die ghulische Menge war hinter mir her. Es galt, nach oben zu gelangen. Ausser Atem traf ich auf andere fluechtende Touristen. Wir endeten in einem Liftschacht, die Plattform war wie durch ein Wunder einsatzbereit auf Ebene Null. Es gab keine Kabine, nur ein altes aechzendes Stahlgeruest. Wir setzten den Lift in Bewegung, unendlich langsam und kreischend kroch die Plattform nach oben, der rettende Ausgang naeherte sich, waehrend unten die haessliche Meute keuchte und grunzte, lange magere Arme nach den letzten Menschen griffen, die hilflos an der Plattform baumelten und versuchten, sich nach oben zu ziehen, schmatzende krumme Gebisse sich in menschliches Fleisch schlugen und Stuecke herausrissen..
Der Ausgang, so er denn einer gewesen war, war zu einem schmalen Spalt zusammengewachsen, waehrend die Plattform nach oben aechzte und daran vorbeifuhr. Das Stahlgeruest kruemmte sich, rostige Streben rissen einige der Geretteten mit oder klemmten sie ein. Ich schlug hilflos auf den roten Knopf, um den Lift anzuhalten. Ploetzlich erscholl ein kakophonisch-lautes Gelaechter durch den gesamten Schacht. Die Plattform war verschwunden, ich sass auf einer Schaukel aus blauem Plastik, daneben eine hoelzerne. Wir waren erneut am Boden, und die Zombies hatten erneut ihr leichtes Spiel. Panisch griffen dutzende von Armen nach den Schaukeln, deren Seile sich mehr und mehr verhedderten.
Das letzte, an was ich mich noch erinnern konnte, war das Gesicht der Hexe in dem gruenen Neglige.
Der Buchladen an der Ecke war nicht besonders einladend, eigentlich war er von aussen kaum als Buchladen zu identifizieren. Er aehnelte eher einem Lesesaal, gebaut in einem puritanisch-amerikanischem Stil mit weissen, auf halber Hoehe angebrachten Vorhaengen. Aber eine willkommene Zuflucht vor der bissigen Kaelte.
Drinnen standen einige wenige Regale auf einem blanken Parkettboden. Am Tresen neben der Eingangstuer stand eine aeltliche freundliche Dame, die bereitwillig Auskunft gab, als ich nach Buechern mit mittelalterlichen Grafiken fragte. Okkulte Darstellungen. Ja, die seien vorhanden. Sie verwies uns nach unten, einen dunklen Gang entlang, an einer Statue mit eigentuemlicher Fratze vorbei, die in leicht gruenliches, diffuses Licht gehuellt war.
So erreichten wir den "interessanten" Teil des Ladens, der sich in einer ausgebauten Hoehle, bzw. Katakombe befand: Ein rundes, kuppelartiges Gewoelbe gliederte sich ans andere, eine Krypta undefinierbaren Ausmasses. Hier herrschte sehr viel Betrieb, Fackeln und Kerzen erleuchteten die Gewoelbe, im Hauptgewoelbe waren Pulte an der Wand angebracht, an denen etwa ein Dutzend Hexen stand und Buecher lasen. Eine der Hexen fiel dadurch auf, dass sie sich offensichtlich in einer Zeremonie befand und mit nacktem Oberkoerper vor einem Buch stand. Sie las laut, die Worte waren mir jedoch fremd.
Die Hexen waren sehr freundlich. Ich frage eine der Buecherspezialistinnen nach der gewissen Art Buecher. Sie brachte mir eines, ich legte es auf eins der Pulte, auf dem etwas Mehl und ein Teigstueck lag, achtete aber darauf, das Buch nicht zu beschmutzen. Ich blaetterte um, waehrend A. sich anderweitig umsah.
Das Buch enthielt seltsame, reliefartige Grafiken, etwas unheimlich anmutend. Wenn ich jeweils eine Seite oeffnete, formte sich die Grafik zum Relief, schloss ich das Buch wieder, schien es ziemlich duenn. Waehrend ich so blaetterte, geriet ich dummerweise mit dem Buch an das Teigstueck, welches an einer Seite kleben blieb. Ich versuchte, den Teig wegzuziehen, aber erfolglos. Er nahm die Form einer Frauenbrust an, und schien sich so der Seite anzupassen. Der Vorgang war mir peinlich, so ging ich mit dem veraenderten Buch zu einer der Buchhaendlerinnen um mich fuer die Beschaedigung zu entschuldigen und den Schaden zu kompensieren.
Ich hatte die passende Waehrung von 12 DM nicht dabei - das Buch erschien mir sehr billig - so bezahlte ich in Schweizer Franken, die Hexe ging inzwischen zur Kasse, um mir den genauen Wechselkurs zu berechnen. In der Zwischenzeit sah ich mich weiter um, betrachtete die Statuen in der Krypta und versuchte, den Sinn der seltsam anmutenden Artefakte, die teils auf Sockeln, teils hinter Glasvitrinen ausgestellt waren, zu ergruenden. Organisch geschwungene Hoelzer, Steinkoepfe, mumifizierte Krallen...alles nicht besonders furchteinfloessend. So fragte ich eine der Hexen, ob auch etwas eher okkultes Material vorhanden waere. Sie warf mir zunaechst einen hilflosen Blick zu, kramte einige Bilder unter der Theke hervor, und zuckte dann auf meine nicht allzugrosse Begeisterung hin die Achseln.
In der Zwischenzeit hatte sich, ohne dass ich es bemerkte, eine kleine Gruppe von Touristen um uns herum gebildet, die das Geschehen interessiert zu verfolgen schienen.
Ploetzlich erscholl die Durchsage: "Now, here comes THE SHOW!" Das Licht flackerte, die Fackeln erloschen fuer einige Sekunden, um einem kompletten Dunkel zu weichen. Dann erleuchtete die Krypta in einem fahlen Licht, etwas gruenlich, aehnelnd der Beleuchtung der Fratze am Eingang. Ploetzlich war die Hoehle bevoelkert mit einer Vielzahl von Hexen, kleinen schmaechtigen halbnackten Menschen, die Artefakte auf den Sockeln hatten sich in Figuren verwandelt, eine einzahnige Fratze blickte mir direkt ins Gesicht, und so insgesamt war alles etwas mehr nach meinem Geschmack. Ich gruselte mich wohlig.
Ich nahm nun die Quittung des Buches entgegen, packte das Buch in meine Ledertasche und griff im Getuemmel nach A.'s Hand, um den Laden nun zu verlassen. Wir gingen an der Fratze vorbei, um die Treppe empor zum Ausgang zu gelangen - doch da war keine Treppe mehr. Das Gewoelbe endete vor einer schwarzen Wand, der Eingang war verschlossen.
Etwas irritiert, aber nicht allzu nervoes, bewegten wir uns in die Krypta zurueck, um zu fragen, wie wir nach oben gelangen koennten. Da erscholl die naechste Durchsage: "And NOW, here comes the REAL show!". Im Nu war das Gewoelbe erfuellt mit weiteren Wesen, die Statuen bewegten sich, Tiere liefen umher, einige Touristen schrien hysterisch und liefen desorientiert durch die Seitengewoelbe, auf der Suche nach dem Ausgang. Sie hatten Angst.
Ich erkannte im Getuemmel die Hexe wieder, die zuvor mit nacktem Oberkoerper vor dem Buch gesessen hatte. Diesmal hatte sie eine gruene Bemalung im Gesicht und ein neglige-artiges Gewand an. Ein Zombie keuchte direkt neben mir, mir wurde die Sache zu bunt, ich bat die Hexe, mir den Ausgang zu zeigen.
Wir wurden ausgelacht, hinters Licht gefuehrt, man spielte ein garstiges Spiel mit uns, bewegten wir uns in eine Richtung, sprang eine grausige Statue von ihrem Sockeln und zeigte uns ihre Zaehne, erschreckte uns von hinten, oder eine unvermutete, nasse Pfote am Nacken sorgte dafuer, dass uns der Humor nach und nach abhanden kam.
"Walpurgisnacht", murmelte ich. Wann war nochmals Walpurgisnacht? Ich hatte in der Aufregung wohl A's Hand losgelassen. Eine Hexen-Weihnachtsfeier? Ich bekam Panik und quetschte mich, so gut es ging, durch die Herde von ghulischen Gestalten, die sich offensichtlich vor mir vergnuegte, dem noch unbekannten Ende der Krypta zu. Dort war ein Ausgang, es herrschte ein fahles winterliches Licht, es erschien im Freien, doch war es stets die Hoehle, deren Decke sich bloss weit nach oben erhob.
Es standen Bierbaenke zwischen verschneiten Gartenanlagen mit skurril anmutenden Rosengewaechsen..Rosengewaechse, aus denen Maeule und Haende sprossen. Gebisse, starre Augen..
Ich hetzte durch die Torboegen, auf der Suche nach A.
Haessliche Kinder rodelten einen kleinen Hugel hinunter, ueberall sah ich Frauen, die A von hinten aehnelten, doch packte ich sie am Arm und drehte sie um, antwortete mir ein haessliches Lachen, drehte sich mir ein zahnloser Mund zu, oder blickte mir ein Ziegenkopf entgegen.
Ich hatte genug. Ich packte einen der nahestehenden Maenner am Mantel und gab ihm zu erkennen, dass fuer mich der Spass definitiv vorueber sei. Ob er A. gesehen habe. Er grinste wissend, zeigte zum Ausgang, und entwand sich im selben Moment meinem Griff. Sein schwarzer Mantel begann sich eisig zu verfaerben, waehrend ich die Verfolgung aufnahm. Er lief mir durch die verwinkelten Rosengaerten davon, sprang ueber eine Pfuetze, um mich schliesslich auf einige wenige Meter herankommen zu lassen.
Dann trat er in die Pfuetze. Die Wassertropfen schossen mir entgegen, wurden zu spitzen Eiskristallen, und durchbohrten meine Haut. Es schmerzte immens, ich verlor fuer Bruchteile von Sekunden die Besinnung.
Als ich wieder Herr meiner Sinne war, war der Magier weg. Hinter mir im Rosenlabyrinth hatte sich eine Gruppe Ghule und Zombies zusammengeschart. Sie hatten offensichtlich ein Ziel. Mich zu...
Ich schlug die Tuer hinter mir zu. Es sah aus, wie in einer Tiefgarage. Nackte, gelb getuenchte Betonwaende, fahles Neonlicht. Die ghulische Menge war hinter mir her. Es galt, nach oben zu gelangen. Ausser Atem traf ich auf andere fluechtende Touristen. Wir endeten in einem Liftschacht, die Plattform war wie durch ein Wunder einsatzbereit auf Ebene Null. Es gab keine Kabine, nur ein altes aechzendes Stahlgeruest. Wir setzten den Lift in Bewegung, unendlich langsam und kreischend kroch die Plattform nach oben, der rettende Ausgang naeherte sich, waehrend unten die haessliche Meute keuchte und grunzte, lange magere Arme nach den letzten Menschen griffen, die hilflos an der Plattform baumelten und versuchten, sich nach oben zu ziehen, schmatzende krumme Gebisse sich in menschliches Fleisch schlugen und Stuecke herausrissen..
Der Ausgang, so er denn einer gewesen war, war zu einem schmalen Spalt zusammengewachsen, waehrend die Plattform nach oben aechzte und daran vorbeifuhr. Das Stahlgeruest kruemmte sich, rostige Streben rissen einige der Geretteten mit oder klemmten sie ein. Ich schlug hilflos auf den roten Knopf, um den Lift anzuhalten. Ploetzlich erscholl ein kakophonisch-lautes Gelaechter durch den gesamten Schacht. Die Plattform war verschwunden, ich sass auf einer Schaukel aus blauem Plastik, daneben eine hoelzerne. Wir waren erneut am Boden, und die Zombies hatten erneut ihr leichtes Spiel. Panisch griffen dutzende von Armen nach den Schaukeln, deren Seile sich mehr und mehr verhedderten.
Das letzte, an was ich mich noch erinnern konnte, war das Gesicht der Hexe in dem gruenen Neglige.
goekel - 16. Dez, 01:29